Hardenberghof in Kulmbach

Sozialer Wohnblock aus den 1950ern erhält „grünes“ Heizsystem

Sanierung mit System C – über 150 Wohnungen heizen klimaneutral

Baugenossenschaft setzt bei der über 70 Jahre alten Wohnanlage künftig auf Heizen mit Wärmepumpen

 

Projekt-Fakten

Maßnahme

  • Modernisierung des Heizsystems: Umstellung eines sozialen Wohnblocks aus den 1950er Jahren mit 150 Wohneinheiten von einer Gas-Zentralheizung
  • Wärmeverteilung Plattenheizkörper


Neue Heiztechnik

  • 15 Luft/Wasser-Wärmepumpen LA 35TBS


Besonderheiten

  • Unterschiedliche räumliche Voraussetzungen für die Heizstationen – bei manchen Häusern im Dachgeschoss, bei manchen im Keller
  • Dämmung des Dachbodens und der Kellerdecke
  • keine Fassadendämmung möglich, denn Teile des Gebäudes stehen unter Ensembleschutz, wie etwa die verglasten, vorgesetzten Treppenhäuser sowie mehrere Terrakotta-Fresken über den Eingängen und eine Wandmalerei über der Hofdurchfahrt

 

Ausgangslage

  • sozialer Wohnungsbau aus den 1950er Jahren
     
  • 15 L-förmig aneinandergereihte Gebäude mit jeweils acht bis zwölf Wohneinheiten (=insgesamt über 150 Wohneinheiten)
     
  • Gebäudehülle ungedämmt, im Zuge der Sanierung Dämmung am oberen und unteren Gebäudeabschluss (Dachboden und Kellerdecke)
     
  • Wärmeversorgung über eine in die Jahre gekommene Gas-Zentralheizung, Wärmeverteilung erfolgt durch Heizkörper

 

15 Wärmepumpen für 153 Wohnungen

 

Die Wohnungen befinden sich in einem ganz unterschiedlichen Sanierungszustand, da Sanierungsmaßnahmen erst erfolgen, wenn eine Wohnung ein Mieterwechsel erfolgt. 
Um diesem sich noch veränderndem Wärmebedarf gerecht zu werden und dabei möglichst effizient zu heizen, hat man sich beim Hardenbergblock für ein bivalentes System entschieden: 
Jedes der 15 aneinandergereihten Einzelgebäude mit jeweils acht bis zwölf Wohnungen wird von einer eigenen Luft-/Wasser-Wärmepumpe beheizt. Ein moderner Gas-Brennwertkessel, gesteuert über die Wärmepumpe, fungiert als Backup für Spitzenlasten. Die Heizungsstationen befinden sich jeweils im Dachgeschoss, bei den letzten sechs Gebäuden in der Goethestraße sind sie im Keller untergebracht. 

 

Anforderung

  • klimafreundliche und zukunftsfähige Wärmeversorgung
     
  • leiser Schallpegel, da Aufstellung der Wärmepumpen mitten im Wohngebiet auf einer Freifläche vor den Gebäuden
     
  • Sanierung im bewohnten Zustand – Einschränkungen für die Bewohner sollten so gering wie möglich ausfallen
     
  • unterschiedliche räumliche Voraussetzungen für die Heizstationen:  bei manchen Häusern im Dachgeschoss, bei manchen im Keller
     
  • förderfähiges Gesamtkonzept

 

 

Die Lösung

Klimaneutral heizen – mit Wärmepumpe im Bestand

 

Mit der alten Heizungsanlage lag der Gasverbrauch für den gesamten Gebäudekomplex bei deutlich über einer Million Kilowattstunden jährlich.


Für Silke Eber, Vorstand der Baugenossenschaft, geht es darum, „Möglichkeiten zu schaffen, auch einen Altbau wie den Hardenbergblock – unser bei Weitem größtes Objekt – energetisch in die richtige Richtung zu bringen“. Sie betont: „Das hier ist ohne Frage ein wichtiges Zukunftsprojekt.“

 

Installation und Betriebsweise

  • 15 hocheffiziente Dimplex LA 35TBS: jedes Gebäude (mit je acht bis zwölf Wohneinheiten) wird von einer Wärmepumpe beheizt
  • Installation in mehreren Etappen: Anschluss von zunächst drei Häusern im Dezember 2023, weitere Wärmepumpen-Aufstellungen erfolgen sukzessive, geplante Fertigstellung August/September 2024
  • besonders leiser Betrieb durch strömungsoptimiertes, sich verjüngendes Gehäuse, zusätzlich ausgestattet mit Wetterschutzhaube
  • Aufstellung auf Betonfundamenten direkt vor den Gebäuden
  • moderner Gas-Brennwertkessel, gesteuert über die Wärmepumpe, fungiert als Backup für Spitzenlasten
  • intelligente Steuerung über Wärmepumpen-Manager

Man hat sich bewusst für schalloptimierte Geräte entschieden, die trotz ihrer hohen Leistungsfähigkeit sämtlichen Schallgutachten standhalten. Auch der Aufstellort wurde sorgfältig ausgewählt: Die Luft-/Wasser-Wärmepumpen stehen in einigem Abstand auf der großen Freifläche vor dem Gebäude, so dass für die Bewohner der 153 Wohnungen keine Lärmbelästigung entsteht.